Lebensmittelverschwendung ist nicht zeitgemäß. Diese oder ähnliche Mahnungen gibt es seit einiger Zeit in vielen Restaurants, Lokalen oder Geschäften zu sehen. Dennoch wurden in Deutschland vergangenes Jahr rund 6,7 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, darunter auch solche Waren, die komplett unberührt sind. Besonders diese Verschwendung von neuwertigen und teils noch genießbaren Lebensmitteln ist Umweltschützern und Verbraucherverbänden ein Dorn im Auge. Ein großer Teil der Lebensmittel wird bereits in der Industrie entsorgt. Neben den Lebensmittelproduzenten und Vertreibern, kann aber auch jeder einzelne etwas gegen die Lebensmittelverschwendung tun. Das fängt bereits beim Einkauf an.
Wir kaufen zu viel ein
Lebensmittelverschwendung fängt schon beim Kauf an. Denn der durchschnittliche Deutsche kauft zu viel ein. Schuld daran sind da auch die Supermärkte und Discounter, deren Verkaufsflächen so arrangiert sind, dass man möglichst an allen Regalen vorbeikommt und natürlich möglichst viel mitnimmt. Viel mitnehmen heißt leider meist auch zu viel mitnehmen, dass dann im Müll landet. Konsumenten sollten daher mit Bedacht einkaufen und mit kühlem Kopf. Was muss ich Einkaufen, sollte daher immer die zentrale Frage vor jedem Einkauf sein. Als Nachteilig erweisen sich zudem die ziemlich beliebten Wochenendeinkäufe. Hier kauft man auf Vorrat ein und verkalkuliert sich häufig. Besser ist es daher für kleinere Zeiträume einzukaufen, für die man den Überblick behält.
Knackpunkt MHD
Lebensmittelverschwendung kann auf eine kleine Kennzeichnung zurückgeführt werden. Das Mindesthaltbarkeitsdatum, bereits seit Jahrzehnten vorgeschrieben, ist zum Problemkind geworden. Denn was auf der Packung steht, hat mit der Wirklichkeit oft nicht viel zu tun. Viele Produkte sind nämlich noch lange nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum genießbar. Zur Verdeutlichung: Auch Wasser hat ein Haltbarkeitsdatum. Das Problem liegt im Begriff und einem Missverständnis. Verbraucher deuten den Begriff falsch und sehen im MHD eine Art Verfallsdatum. Dem ist aber nicht so. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist lediglich eine Garantie, dass das Produkt bis zu diesem Datum noch einwandfrei genießbar ist. Am besten ist es, wenn man die Lebensmittel betrachtet, daran riecht und gegebenenfalls einfach mal probiert. Viele Lebensmittel könnten so vor der Tonne gerettet werden.